Junge Union NRW sieht Wahlwerbung im TATORT Drucken
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Dienstag, 14. Oktober 2008 um 16:14

Peter Sodann wird für die LINKE bei der Wahl am 23. Mai 2009 gegen Amtsinhaber Horst Köhler und die SPD-Kandidatin Gesine Schwan antreten. Die Junge Union Nordrhein-Westfalen fordert die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten auf, die Ausstrahlung von Tatort-Folgen mit Peter Sodann ab sofort auszusetzen. „Eine Ausstrahlung der Episoden mit Peter Sodann

würde einem 90-minütigen Wahlwerbespot für den Bundespräsidentschaftskandidaten der Linkspartei gleichkommen“, erklärt Sven Volmering, Landesvorsitzender der Jungen Union NRW. „Dies kann nicht im Sinne einer unabhängigen Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen sein. Hier muss eine klare Linie gefahren werden: Für die Zeit der Kandidatur, dürfen keine Filme mit Herrn Sodann ausgestrahlt werden.“

Doch wer wählt den Bundespräsidenten? Die Bundesversammlung. Die Bundesversammlung ist ein Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland, dessen einzige Aufgabe es ist, den Bundespräsidenten zu wählen. Die Bundesversammlung besteht aus den Mitgliedern des Deutschen Bundestages (als so genannte geborene Mitglieder) und einer gleichen Zahl von gekorenen Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Länder gewählt werden. Die Bundesversammlung ist damit die größte parlamentarische Versammlung der Bundesrepublik Deutschland. Wie viele Mitglieder eine Volksvertretung entsendet, hängt von der Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes ab, wobei Ausländer unberücksichtigt bleiben.

Die Bundesversammlung hatte im Jahre 2004 1205 Mitglieder, 602 aus dem Bundestag und 603 aus den Bundesländern. Die meisten Vertreter der Bundesländer sind Landtagsabgeordnete bzw. Minister.

Haben all die Abgeordneten und Minister Zeit, sich alte TATORTE mit Peter Sodann anzusehen? Und – werden sie sich durch einen solchen TATORT beeinflussen lassen? Müsste man dann nicht, konsequent, auch fordern, dass keiner der beiden anderen Kandidaten mehr mit seinen Ideen in den Nachrichten oder gar in Talkshows auftauchen darf? Sind dann nicht auch im Vorfeld der Bundestagswahl die Übertragungen aus dem Bundestag wie auch die inszenierten Kampagnen um Angela Merkel und Steinmeier einzustellen?


 
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