MDR-Firma eiert um CDU-Placement rum Drucken
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Freitag, 08. Mai 2009 um 10:26
Das Fernsehgastspiel des Thüringer CDU-Landtagsfraktionschefs Mike Mohring endete, bevor es richtig begann. In der Kinder- und Jugendserie „Schloss Einstein“ des ARD/ZDF- Kinderkanals Ki.Ka sollte der 37-Jährige, der in diesem Jahr bei der Kommunal- und Landtagswahl antritt, einen Notarzt mimen.

Doch vor der Ausstrahlung der Folge 556 an diesem Samstag um 17.10 Uhr wurde die Sequenz mit Mohring herausgenommen. „Eine kurze Szene wurde mit ihm im Januar zwar gedreht, aber bei der Abnahme herausgeschnitten. Sie wird nicht im Fernsehen zu sehen sein“, sagte Saxonia-Geschäftsführer Hans-Werner Honert.So zitiert netzeitung.de aus dpa.


Und bei tagesspiegel.de heißt es:

Saxonia-Producerin Katharina Rietz erklärte, der Dreh mit Mohring sei aufgrund von Arbeitskontakten zustande gekommen.


Nun, Mike Mohring schilderte die Arbeitskontakte laut welt.de so:

Mohring hatte sich trotz seiner Kandidaturen für die CDU, die erste ist in gut vier Wochen bei der Kommunalwahl am 7. Juni, nach eigenem Bekunden selbst um seinen Fernsehauftritt bemüht: „Ich habe mich beworben.“ Er sei nur ein paar Sekunden zu sehen, plauderte Mohring im Landtag.

 

Die Folge werde am kommenden Samstag ausgestrahlt, berichtete Mike Mohring am Mittwochnachmittag am Ende einer Pressekonferenz.

Der MDR hätte von dem Engagement zum Zeitpunkt der Dreharbeiten nichts gewusst. Nach Drehschluss seien Sender und Saxonia zur Überzeugung gekommen, die Mohring-Sequenz nicht zu verwenden. So heißt es im Tagesspiegel.

 

Wie bitte? Wann wurde die Szene denn rausgenommen? Und auf wessen Veranlassung? Während Mike Mohring noch Mittwochnachmittag glaubte, dass er am Samstag auf Sendung ist, bestätigte die Saxonia als Produktionsfirma noch am Donnerstagfrüh dessen Auftritt. So berichtet digitalfernsehen.de unter Berufung auf dpa:

Der Thüringer CDU-Landtagsfraktionschef Mike Mohring ist wenige Wochen vor der Kommunalwahl in einer Nebenrolle auf dem Bildschirm zu sehen.

In der Kinder- und Jugendserie "Schloss Einstein" des ARD/ZDF-Kinderkanals Kika mimt der 37-Jährige in einer Szene einen Notarzt, der ein Neugeborenes untersucht, teilte die Saxonia Media Filmproduktion GmbH am Donnerstag auf Anfrage mit.

 

Gestern - also Donnerstag - Mittag kamen MDR und SAXONIA  wohl zu der Überzeugung, dass man Mike Mohring rausschneiden müsse. Und es stimmt: es war nach Drehschluss, wenn auch Wochen nach Abnahme.

 

Mal sehen, wie die SAXONIA nun auf die nächste Bewerbung reagiert, die bei ihr laut welt.de einging:

Der kommunale Gegenspieler von Mohring im Kreis Weimarer Land, der linke Spitzenkandidat Stefan Wogawa, nutzte dennoch die Gunst der Stunde. Er bewarb sich per Mail bei der Saxonia Media ebenfalls für eine Nebenrolle. Bei der konkreten Ausgestaltung sei er flexibel, ließ Wogawa wissen. „Natürlich würde ich eine positive Rolle bevorzugen und – wie Mohring – einen Helden des Alltags spielen.“ Zur Not stehe er aber auch als Schurke zur Verfügung.


 
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