Fußball-Millionäre im Zitat Drucken
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Dienstag, 19. August 2008 um 10:20

Der Manager der Fußball-Nationalmannschaft Oliver Bierhoff startete am gestriegen Montag einen Frontalangriff auf vermeintliche Gegner des Fußballs in Deutschland und schloss sogar einen Bundesliga-Streik nicht aus. „Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung des Fußballs wird in Deutschland trotz aller Sonntagsreden der

Politiker immer wieder unnötig in Frage gestellt und somit nicht angemessen gewürdigt. Mich würde mal interessieren, was passiert, wenn wie in den USA oder Italien die ganze Liga streikt und damit den Spielbetrieb an mehreren Wochenenden einstellt“, sagte der 40 Jahre alte Bierhoff.
Der ehemalige DFB-Kapitän beklagt die „fußballfeindliche“ Haltung des Bundeskartellamts sowie die Forderung der deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG) nach Rückerstattung von 50 Millionen Euro für Sicherheitsdienste der Polizei in den Stadien. „Es muss doch allen klar sein, dass es in keinem anderen Land der Welt Spitzenfußball so günstig für die Fans und Konsumenten zu haben gibt wie bei uns. Es geht hier um grundsätzliche Dinge und nicht um eine Besserstellung des Fußballs gegenüber anderen Märkten. Aber es kann nicht sein, dass die wirtschaftliche Bedeutung des Fußballs immer wieder von Entscheidungsträgern unterschätzt wird“, meinte Bierhoff. (sid, dpa)
Kölner Stadtanzeiger, 19.8.2008, http://www.ksta.de/html/artikel/1218660386439.shtml

Wie sehr DFL-Manager Christian Seifert mit dem Argument der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit heuchelt, kann man daran ablesen, dass er im aktuellen August-Heft der Zeitschrift „11 Freunde“ gerade noch erklärt hat: „Solange die UEFA ihr Lizenzierungsverfahren so fährt, dass es internationale Klubs gibt, die ungestraft 200 Millionen Euro Verlust und mehr machen können und in der Champions League gegen deutsche Klubs antreten, deren Anspruch es ist, schwarze Zahlen zu schreiben, brauchen wir in Deutschland nicht über den Verteilungsschlüssel bei TV-Geldern zu diskutieren. Diese Kluft ist unmöglich auszugleichen.“
Nach Dietrich Leder: Das Kartell in: Funkkorrespondenz 31/2008, S. 12

 
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