Tele Columbus nutzt Monopol zur Preiserhöhung Drucken
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Dienstag, 19. August 2008 um 09:22

Jeder, der ein Radio oder einen Fernseher hat, muss die Rundfunkgebühr von 17.03 Euro im Monat bezahlen. Lange war es möglich, ARD und ZDF ohne zusätzliche Kosten zu empfangen. Mit dem Umstieg auf DVB-T ist dies nicht mehr möglich, da man DVB-T in vielen Gebieten Sachsens nicht empfangen kann und Wohnungsgesellschaften es verbieten, eine Satellitenschüssel ans Haus anzubringen. Somit werden Kabelnetzbetreiber wie Tele Columbus zum Monopolanbieter. Dieses Monopol nutzt Tele Columbus jetzt aus und hebt die Preise an. "Die kontinuierlichen Aufwändungen für Ihren Kabelanschluss und die Vereinheitlichung unseres Leistungsangebotes erfordern eine Anpassung der Preisstruktur." So heißt es in einem Schreiben, das kürzlich von der Firma Tele Columbus an die Freiberger Kunden geschickt wurde. Das soll heißen: Der Preis für den Kabelanschluss wird erhöht. Und das nicht nur in Freiberg (von 120 Euro auf 163 Euro im Jahr), auch in Döbeln und Zwickau soll Fernsehen ab 1. September teurer werden, in Hainichen werden Preissteigerungen vom Unternehmen zumindest "nicht ausgeschlossen". Der Kabelanbieter begründet das mit der Einführung des digitalen Fernseh- und Radioempfangs.

„Sicher muss man in die Infrastruktur investieren. Doch dies geschieht ja nicht, um den Fernsehempfang zu verbessern. Wer weiterhin nur dies bisherigen Programme empfangen will, der darf nicht zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Die Kosten für die zusätzlichen Angebote dürfen nur auf diejenigen umgelegt werden, die diese Angebote auch nutzen wollen.
Zudem werden die Gebührenzahler ungleich behandelt. Während die einen 17,03 Euro im Monat zahlen, liegen andere bei weit über 30 Euro.
Im Grundgesetz heißt es unter Artikel 5: „Jeder hat das Recht ... sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“ Dies ist mittlerweile nicht mehr möglich, denn eine zusätzliche Gebühr ist eine Behinderung.
Angesichts dessen, dass es in manchen Gebieten Sachsens nur noch eine Quelle für Radio und Fernsehen gibt, ist hier die Landesmedienanstalt gefordert, dafür zu sorgen, dass dieses Monopol nicht für Preiserhöhungen genutzt wird.“
 
yvComment v.1.18.4