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Ernst Elitz nutzt Norbert Schneiders: Stiftung Medientest PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Donnerstag, 23. September 2010 um 07:38

„Wenn der Direktor der Düsseldorfer Landesmedienanstalt, Norbert Schneider, heute offiziell verabschiedet wird, bleibt sein Vorschlag zur Gründung einer unabhängigen "Stiftung Medientest" auf dem Tisch“, so Ernst Elitz heute in Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau. Er behauptet: „Diese Stiftung könnte die Qualitätsfrage klären.“ Schneider als der Grandseigneur der deutschen Medienpolitik stütze sich auf die Empfehlung einer von Richard von Weizsäcker berufenen Sachverständigen-Kommission, die 1994 einen "Rat zur Begutachtung der elektronischen Medien" samt "Stiftung Medientest" empfohlen hatte. Allerdings sei diese Idee schnell beerdigt worden.

 

„Eine "Stiftung Medientest" könnte auch den Wunsch privater Radio- und Fernsehveranstalter und Verleger behandeln, die für ihre Qualitätsprodukte ebenfalls Gebührenanteile fordern. Was als Finanzierungsmodell umstürzlerisch klingt, ist in den Strukturen des dualen Systems bereits angelegt. Die Landesmedienanstalten als Interessenwahrer der Kommerziellen werden durch Gebührenmittel finanziert. Durch gezielte Weitergabe dieser Gelder ließen sich schon heute Qualitätsprodukte bei den Privaten fördern.“

 

Doch ist die „Stiftung Medientest“ Schneiders Vorschlag? Im November 2006 hatte Ernst Elitz gemeinsam mit Dieter Stammler im Institut für Rundfunkökonomie an der Universität Köln seine diesbezüglichen Ideen schon dargelegt. „Programmliche Selbstverpflichtungen und Medienqualität. Ein Projekt zur Sicherung der Qualität in den elektronischen Medien“

Ernst Elitz war damals Intendant des Deutschlandradios, Norbert Stammler der Jutiziar des Senders. Ernt Elitz lehrte schon damals Kultur- und Medienmanagement an einem Institut der FU Berlin. Seit November 2006 ist er Direktor an der Berlin Media Professional School an der Freien Universität Berlin. Über dieses Institut lud er dann dreimal Medienpolitiker, Medienwissenschaftler sowie Journalisten nach Berlin ein, um diese Idee zu diskutieren. An seiner Seite saß – als Co-Moderator – Norbert Schneider.

Ernst Elitz nutzt also den Abschied von LfM-Chef Norbert Schneider, um nach zwei Jahren mal wieder seine eigene Idee ins Gespräch zu bringen