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Generationswechsel in der 2. Reihe des MDR? PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Mittwoch, 25. August 2010 um 20:14

Die Deutsche Presse-Agentur hat heute ein Stück in Umlauf gebracht, dass sich mit dem anstehenden Wechsel von verschiedenen Führungspersonen beim MDR beschäftigt, berichtet Flurfunk Dresden.

Der Sender wolle im September wichtige Führungspositionen neu besetzen, da Führungskräfte aus Altersgründen ausscheiden. So gehen Fernsehchef Wolfgang Vietze und die Direktorin des Landesfunkhauses Sachsen, Ulrike Wolf, 2011 in den Ruhestand.Fernseh-Chefredakteur Wolfgang Kenntemich erreicht im nächsten Jahr das Rentenalter.

 

Für den Posten des Fernsehchefs hatten viele eher Sandro Viroli auf dem Plan, den Stellvertreter Vietzes. Doch er soll nach den Spekulationen als Direktor ins Landesfunkhaus Dresden wechseln. Als Nachfolger Vietzes sei mit einiger Überraschung Sportchef und ARD- Box-Kommentator Wolf-Dieter Jacobi im Gespräch. Nicht unumstritten sei die Wiederwahl von Johann Michael Möller als Fernsehdirektor.

 

Der Intendant der Dreiländeranstalt, Prof. Udo Reiter, will zu all dem nichts sagen und meint nur: „Als Erstes informiere ich den Rundfunkrat.“

Dass Sandro Viroli als Landesfunkhauschef für Sachsen vorgeschlagen wird, ist schon seit Mitte August bekannt.

Hörfunkdirektor Johann-Michael Möller ist nicht nur aus einem, sondern aus mehreren Gründen umstritten. Er hat sich immer wieder für andere Posten ins Gespräch gebracht (Intendant Deutschlandradio, Focus) und damit gezeigt, dass er seine Perspektive nicht im MDR sieht. Des Weiteren ist es ihm in seiner Amtszeit nicht gelungen, JUMP auf den öffentlich-rechtlichen Pfad zurückzuführen und insbesondere dafür zu sorgen, dass dieses „Flagschiff“ nicht nur zum finanziellen Nutzen des MDR, sondern auch zum Nutzen anderer Programme und Sendungen des MDR unterwegs ist. Bisher steht JUMP allein und ordnet sich weder in die Flotte der MDR-Programme und Sendungen ein. Dabei wäre doch die schon jahrelange diskutierte Cross Promotion sowie eine verstärkte regionale Berichterstattung ein erstes, wichtiges und auch leicht mögliches Zeichen gewesen.

Gerade hat er die Sommerpause in aller Stille genutzt, um Sputnik am Rundfunkrat vorbei umzuprofilieren. Dabei wurde das Programmkonzept von Sputnik vor Jahren lang und ausführlich im Rundfunkrat diskutiert. Diesmal wurde der Rundfunkrat umgangen.

Johann-Michael Möller kann sich vor allem dadurch absichern, dass er erklärt, ob er für fünf Jahre zur Verfügung steht sowie ob er bereit ist, JUMP stärker öffentlich-rechtlich zu profilieren und in Zukunft dem ungeschriebenen Gesetz nachkommt, wesentliche Reformen auch in den Gremien vorab zu besprechen. Im aktuellen Sputnik Fall wäre es wohl besser, im Falle breiterer Kritik die Reform zurückzunehmen.