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NDR-Rundfunkrat eilt dem des WDR gehorsam voraus PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Dienstag, 29. Juni 2010 um 05:39

"Der Rundfunkrat wertet es positiv, dass Günther Jauch bereit ist, auf die Moderation von ,Stern TV' und auf Werbeaktivitäten zu verzichten. Bedeutsam war bei unserer Entscheidungsfindung auch, dass der Vertragsschluss - bezogen auf die Aufwendungen für Das Erste insgesamt - kostenneutral erfolgen soll", so die Rundfunkratsvorsitzende Dagmar Gräfin Kerssenbrock laut FAZ.
Ganz so schnell geht es beim WDR nicht. Da macht man es sich auch nicht so einfach. Man kommt sogar zu einer Sondersitzung zusammen. Am 3. Juli. Steffen Grimberg zitiert in der taz die WDR-Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi via Süddeutsche Zeitung: Zwar sei es „immer die Position des WDR-Rundfunkrats“ gewesen, „dass Günther Jauch eine herausragende Person des Fernsehjournalismus ist“, so Hieronymi. Wenn jetzt aber nur „der halbe Jauch zur ARD kommt, ist das nicht unproblematisch, da stellt sich eine Grundsatzfrage.

 

Offensichtlich gewinnt der NDR bei der jetzt angestrebten Lösung. Die vom NDR verantworteten Tagesthemen beginnen montags bis donnerstags einheitlich 22.15. Günther Jauch übernimmt den Platz von Anne Will, die am Donnerstag eine Sendung bekommt. Für beide Sendungen wird der NDR zuständig sein. Unter Umständen geht dies zu Lasten Frank Plasberg, dessen Sendung nach hinten geschoben wird und so an Zuschauern verlieren wird. Denn um so später es ist, um so weniger sehen fern. Und so könnte der WDR verlangen, dass sein „Frank Plasberg“ schon um 20.15 Uhr beginnt – zum Beispiel montags.

Wenn Frau Kerssenbrock sagt, dass die Lösung kostenneutral sein solle, so ist zu Fragen: Wenn er nicht mehr kostet, wer muss dann für ihn gehen?