JUMP ist nicht das MDR-Jugendprogramm. Es ist das MDR-Hörfunkprogramm, das Geld einspielen soll und darum nicht viele Worte macht. Doch nun macht JUMP von April bis Juni eine Europatour durch Schulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Warum geht man nicht mit Sputnik an die Schulen? Nur deshalb, weil Sputnik in Sachsen und Thüringen keine Frequenzen hat und für die dortige CDU ein „rotes Tuch“ ist? Oder hat sich Jump-Wellen-Chef Michal Schiewack wieder einmal im machtinternen Hörfunkkampf gegen Sputnik-Chef Eric Markuse durchgesetzt? Dreht es sich gar um hohe Politik und also darum, die sächsische CDU mit ihrer Kritik an dem wortkargem Programm ruhig zu stellen?

Ziel der Aktion sei es, „in einem abwechslungsreichen Projekttag den Schülerinnen und Schülern auf unterhaltsame und spielerische Weise Europa näher (zu) bringen.“

JUMP wird an 17 sächsischen Schulen sein, „um gemeinsam mit der Europäischen Kommission und unter Schirmherrschaft von Staatsminister Prof. Dr. Roland Wöller, den Schülern Europa nahe zu bringen.“ Warum nur der sächsische Kultusminister Schirmherr ist, wo doch die Tour auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt läuft? Vielleicht deshalb: Prof. Dr. Roland Wöller war jahrelang der medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, er saß auch sechs Jahre, bis Ende 2009, im MDR-Rundfunkrat. Immer mal wieder kritisierte er das wortkarge Programm, das zu machen, der MDR keine Gebührengelder erhalte.

Während er vor seiner Zeit als Minister immer mal wieder den MDR kritisierte und dafür auch im MDR-Rundfunkrat Kritik einstecken musste, dient sich ihm mittlerweile der MDR immer mal wieder an. So erklärt der MDR Wöllers Schirmherrenengagement folgendermaßen: „Das Sächsische Staatsministerium für Kultur und Sport begrüßt das Anliegen des MDR, gemeinsam mit der Europäischen Kommission Schüler während der Tour mit dem europäischen Gedanken vertraut zu machen. Sehr gerne übernimmt der Staatsminister für Kultus und Sport Prof. Dr. Roland Wöller die Schirmherrschaft für die Aktion.“