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Sachsens Wirtschaftsförderung konserviert regionale Unterschiede. PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Dienstag, 09. September 2008 um 13:22

Seit es Sachsen gibt, liegt die Region Leipzig bei der Technologieförderung hinten. Zwei Drittel der Gelder fließen nach Dresden. Sowohl im Bereich Hochtechnologie wie der gewerblichen Wirtschaft belegt der Regierungsbezirk im Sachsenvergleich den letzten Platz.

Insgesamt reichte Wirtschaftsminister Thomas Jurk im vergangenen Jahr (2007) Fördermittel in Höhe von 89 Mio. € (2006: 118 Mio. €, 2005: 73 Mio. €) an Hochtechnologie-Firmen im Freistaat aus. Davon gingen gerade mal 9,5 Mio. € (2006: 10,8 Mio €, 2005: 9,8 Mio. €) an innovative Betriebe im Raum Leipzig, das entspricht 10,7% (2006: 9,2 %, 2005: 13,4 %). Eindeutiger Spitzenreiter ist die Landeshauptstadt. In den Regierungsbezirk Dresden flossen demnach über zwei Drittel aller Gelder. Konkret waren es 2007: 61,2 Mio. € (68,8 %) (2006: 79 Mio € (66,9 %), 2005: 43,3 mio. € (59,1%)). Auch Chemnitz schnitt wesentlich besser ab als Leipzig. Firmen in Südwestsachsen erhielten immerhin 18,3 Mio. € (2006: 28,2 Mio € (23,9 %), 2005: 20,2 Mio. € (27,5%)).

2005 lag die Technologieförderung in Leipzig bei rund 15 Prozent, 2003 waren es sogar nur 3,5 Prozent.


Erst kürzlich hatte Leipzigs OB Burkhard Jung (SPD) davor gewarnt, die Regionen ungleich zu behandeln. Wenn Leipzig abgehängt werde, sollte man Sachsen gleich ganz abschaffen. Gleichzeitig machen Wirtschaftsvertreter, Kammern und Bürger in einem Aktionsbündnis gegen Regierungspläne mobil, wonach der Kreis Döbeln dem Regierungsbezirk Chemnitz zugeschlagen werden soll.


Das Ungleichgewicht ist auch im Bereich der „normalen“ Wirtschaftsförderung klar erkennbar. Über die so genannte Gemeinschaftsaufgabe (GA) flossen 2006 insgesamt 582 Millionen Euro in die Betriebe. Leipzig erhielt davon 97,2 Millionen (17 Prozent), Dresden aber 297,2 (51 Prozent). Erneut rangiert Chemnitz mit 187,7 Millionen (32 Prozent) im Mittelfeld.

Das Wirtschaftsministerium begründet dies immer mit unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen. Doch ich meine: Die Förderung ist dazu da, Unterschiede auszugleichen. Bisher aber hat die CDU-SPD-Koalition die Ungleichgewichte nur zementiert.